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Bilanz des Geschäftsjahres 2024

WAFIOS begegnet Herausforderungen mit Weitblick und Stabilität.

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Das Vorstandsteam von WAFIOS (v.l.n.r.): Jörg Eisele, Sprecher Dr. Uwe-Peter Weigmann und Martin Mayer

Trotz anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheiten und einer verhaltenen Nachfrage in der Drahtindustrie hat WAFIOS frühzeitig reagiert und durch gezielte Maßnahmen die Arbeitsplätze gesichert. Dank eines breiten Produktportfolios und wachsender Impulse aus der E-Mobilität konnte das Unternehmen den Rückgang im Kerngeschäft abfangen. Die zweite Jahreshälfte brachte eine positive Grundstimmung – mit wichtigen Auftragseingängen für 2025 blickt WAFIOS zuversichtlich in die Zukunft.

Die wirtschaftliche Unsicherheit, die bereits 2023 Einzug gehalten hatte, zog sich auch 2024 fort. Während sich einige Wirtschaftsbereiche im Aufwärtstrend befanden, hatte der Stahlbereich der Drahtindustrie nicht die gleiche Wachstumsdynamik. Aufgrund zurückhaltender Kundenaufträge sank das Kerngeschäft bei WAFIOS weiterhin ab. Aufgrund der zurückhaltenden Auftragslage im Kerngeschäft hat sich WAFIOS dazu entschieden in der 2. Jahreshälfte 2024, die Stundenkonten der Mitarbeitenden gezielt abzubauen. Diese Maßnahme dient dazu, flexibel auf die wirtschaftliche Situation zu reagieren und gleichzeitig die Beschäftigung im Unternehmen langfristig zu sichern. Gegen Ende des Jahres konnten dennoch wichtige Aufträge für 2025 gewonnen werden und der Auftragseingang lag mit 134,4 Mio. €, 15,9 % über dem Vorjahr.

„Bereits 2023 kündigte sich eine schwächelnde Nachfrage an, die sich nun auch 2024 durchzog. Aufgrund des breiten Produktportfolios und der neuen Branche, der E-Mobilität, konnten wir unser schwaches Kerngeschäft etwas auffangen. Die Auftragslage ist zwar stabil aber auf einem niedrigeren Niveau im Vergleich zu den Vorjahren“, berichtet Dr. Uwe-Peter Weigmann, Sprecher des Vorstands bei WAFIOS.

Die Entwicklung im Überblick

Aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit und dem dadurch verhaltenen Kerngeschäfts verzeichnet WAFIOS 2024 einen Konzernumsatz von 175,6 Mio. Euro (2023: 189,3 Mio. Euro). Daraus folgt ein Jahresergebnis von 0,3 Mio. Euro (2023: 6,5 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote sinkt leicht, und zwar auf 50,4% (2023: 51,2%). Die WAFIOS AG notiert einen Umsatz von 119,6 Mio. Euro und ein Jahresergebnis von 0,7 Mio. Euro (2023: 131,2 Mio. Euro / 7 Mio. Euro). Die Hauptversammlung am 24. Juli 2025 hat aufgrund der herausfordernden Marktlage die Dividendenzahlung ausgesetzt. Auf diese Weise leisten sowohl die Aktionärinnen und Aktionäre – durch den Verzicht auf Dividendenzahlungen – als auch die Mitarbeitenden – durch Arbeitszeitreduzierungen und Kurzarbeit – einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Unternehmens. Dieses gemeinsame Engagement schafft die finanziellen Spielräume, um gezielt in zukunftsweisende Projekte zu investieren, insbesondere in den Schlüsselbereichen Entwicklung und Digitalisierung.

„Im Jahr 2024 konnten wir die Anzahl der Mitarbeiter relativ konstant halten. Bis Jahresende beschäftigte die WAFIOS AG in Reutlingen und Marktredwitz so insgesamt 791 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon allein 724 in Reutlingen. 57 Auszubildende zählen ebenfalls dazu. Sie erhalten hier bei uns eine praxisnahe und fundierte Ausbildung. Nach ihrer Ausbildung wurde allen Auszubildenden ein weiterführendes Arbeitsverhältnis angeboten“, zieht Dr. Weigmann ein positives Fazit. Die positive Entwicklung in der E-Mobilität sorgte auch für weitere Einstellungen für diesen Bereich.

Die Zahl der Beschäftigten der WAFIOS-Gruppe lag, inklusive Azubis, bei 1094. Im Jahr 2025 beginnen 25 Auszubildende und Duale Studenten ihre Ausbildung bei WAFIOS. WAFIOS setzt damit auf den Erhalt und Ausbau der deutschen Standorte.

Für die notwendigen Entwicklungen werden aktiv Förderprogramme, wie die steuerliche Forschungsförderung aber auch Förderprojekte mit Hochschulen und Universitäten, genutzt.

Vorstandswechsel – Weichenstellung für die Zukunft

Mit dem Beginn des Jahres 2025 ging bei WAFIOS ein bedeutender personeller Wechsel einher: Nach beeindruckenden 51 Jahren im Unternehmen verabschiedete sich Martin Holder in den wohlverdienten Ruhestand.

Die Nachfolge im Vorstand traten Dipl.-Ing. Jörg Eisele und Dipl.-Ing. Martin Mayer an. Gemeinsam mit Dr.-Ing. Uwe-Peter Weigmann, Sprecher des Vorstands, bilden sie nun das neue Führungsteam. Seit Jahresbeginn treiben die drei Vorstände mit großem Engagement zukunftsweisende Projekte in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen voran – mit besonderem Fokus auf Innovation, Digitalisierung und nachhaltigem Wachstum.

Investitionen im Unternehmen

WAFIOS investiert in neue Geschäftsfelder. Im Herbst 2024 wurde in der Wafiosstraße in der Nähe des Reutlinger Südbahnhofs der E-Mobilitäts-Campus eröffnet. Er ist das neue Zuhause für den Bereich E-Mobilität.

Um den Anforderungen der Automobilbranche als sicherer Partner gerecht zu werden, wurde die TISAX-Zertifizierung erteilt. Die TISAX-Zertifizierung (Trusted Information Security Assessment Exchange) ist eine standardisierte Prüfung der Informationssicherheit für Unternehmen in der Automobilbranche. Diese Zertifizierung stellt für alle unsere Kunden sicher, dass geteilte Informationen im Unternehmen stets sicher verwaltet werden.

„Neben der Zertifizierung wurden auch weitere Bereiche vorangetrieben. So haben wir beispielsweise in eine neue Maschine für die Fertigung investiert. Auch bei der Digitalisierung gab es zahlreiche Projekte“, sagt Martin Mayer, Vorstand bei WAFIOS.

Im Bereich der Digitalisierung wurde die WAFIOS-eigene SAP-Erweiterung zur digitalen Steuerung und Visualisierung der Aufträge in der Produktion und Montage aufgebaut. Das bereichsübergreifende CRM-System sowie ein Ticketsystem für Kunden im Customer Service sind weitere Beispiele für zahlreiche Neuerungen.

„Die Digitalisierung unserer Prozesse ist ein entscheidender Faktor, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Sie ermöglicht es uns, interne Abläufe effizienter und kosteneffektiver zu gestalten“, so Mayer.

Fachkräftemangel entgegenwirken

Nicht nur rückläufige Auftragszahlen oder politische Umbrüche bereiten Unternehmen in der draht- und rohrverarbeitenden Industrie Probleme. Auch das Thema Fachkräftemangel ist ein Faktor, dem sich viele Unternehmen annehmen müssen. Auf der wire & Tube 2024 in Düsseldorf, der größten internationalen Messe der draht- und rohrverarbeitenden Industrie, stellte WAFIOS einen neuartigen Lösungsansatz in Bezug auf assistierte Maschinen vor. Dieser ermöglicht es Bedienern leichter den Einrichtprozess zu durchlaufen und Gutteile zu produzieren. WAFIOS hat hierfür vier Level der Maschinenassistenz definiert. Die Level 1 bis 4 beschreiben den zunehmenden Automatisierungsgrad von Maschinen – von vollständig manuell bedienten Systemen (Level 1), über teilautomatisierte Assistenzfunktionen (Level 2), über weitgehend automatisierten Einrichtung mit minimalem Experteneinsatz (Level 3), bis zur visionären, vollständig selbstkonfigurierenden Maschine ohne Bedienereinfluss (Level 4).

Auf der wire & Tube stellte WAFIOS zwei Maschinen des Level 2 und 3 vor, die mit assistierten oder automatisierten Funktionen unterstützen. Die Maschine des Level 3 führt den Bediener zusätzlich durch den gesamten Einrichtprozess und erleichtert so das anspruchsvolle Richten des Drahtes. Die Einarbeitung neuer Mitarbeiter kann damit deutlich verkürzt werden.

„Wir haben sehr gutes Feedback zu unseren assistierten Maschinen erhalten. Das zeigt, dass das Thema immer mehr in den Fokus rückt und für unsere Kunden wichtig ist. Dabei helfen diese Maschinen nicht nur beim Einlernen von neuen Mitarbeitern, sie helfen auch langjährigen Fachkräften indem sie Prozesse erleichtern und beschleunigen“, so Jörg Eisele, Vorstand bei WAFIOS.

Parallelisierung in der Produktion

Eine weitere innovative Entwicklung, die auf der wire & Tube Weltpremiere feierte, ist die CNC-Transfer-Biegemaschine BQ 10. Die Maschine nutzt ein Transfersystem, um Bauteile aus Draht, Rohr oder Kupfer in parallelen Einzeloperationen zu fertigen und so die Produktion erheblich zu beschleunigen. Dabei ist die Maschine mit mehreren Bearbeitungsstationen ausgestattet, die unabhängig voneinander einzelne Operationen ausführen. Die BQ 10 nutzt das universelle WAFIOS Programmiersystem WPS zur Erstellung der Produktionsabläufe.

Ein großer Vorteil der BQ 10 ist, dass ganze Bauteilfamilien ohne größere Rüstzeiten gefertigt werden können. Bauteilfamilien umfassen Bauteile mit gleichem Drahtdurchmesser aber unterschiedlichen Geometrien. Bleiben die durchzuführenden Operationen gleich, oder fallen einzelne Operationen weg, können diese Bauteile selbst mit unterschiedlichen Längen und ähnlichen Geometrien mit den patentierten Einzeltransfersystemen programmiert und hergestellt werden.

Fünfte Reutlinger E-Mobility Days im neuen WAFIOS Campus

Bereits zum fünften Mal fanden die Reutlinger E-Mobility Days (RED) statt – erstmals im neu eröffneten E-Mobility Campus der WAFIOS AG. Rund 200 Fachbesucher informierten sich vom 15. bis 17. Oktober 2024 über neueste Technologien rund um Statoren, Hairpins, Stromschienen und Axialflussmotoren.

„Die E-Mobility Days sind zu einer festen Größe im Kalender der Branche geworden. Mit Fachvorträgen zu Themen wie Motorkühlung, künstlicher Intelligenz und additiver Fertigung sowie einer starken Ausstellerpräsenz bieten sie eine ideale Plattform für Austausch und Innovation“, so Dr. Uwe-Peter Weigmann, Sprecher des Vorstands bei WAFIOS.

Innovation bei Kupferbauteilen für E-Motoren

Die FMU 40 E entwickelt sich zunehmend zum „Schweizer Taschenmesser“ für die Fertigung von Kupferbauteilen in Statoren. Neben Hairpins lassen sich auf der Maschine auch Axialflussspulen und weitere Komponenten aus lackisoliertem Kupferdraht präzise und flexibel herstellen. Besonders im Bereich der Axialflussmotoren – eine Schlüsseltechnologie für Elektrofahrzeuge und -flugzeuge – verzeichnet WAFIOS eine steigende Nachfrage. Bereits mehrere Maschinen wurden erfolgreich für die Serienproduktion dieser Spulen ausgeliefert.

Mit dem neuen SpeedFormer bietet WAFIOS zudem eine Lösung für die hochflexible Serienfertigung von Hairpins – erste Auslieferungen sind bereits erfolgt. Das Unternehmen wird die Entwicklungen in diesem Bereich weiter vorantreiben.

Presse

Ihre Ansprechpartnerin

Corina Stratmeyer

Marketing

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