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Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zu Besuch bei WAFIOS

Transformation im Maschinenbau – Herausforderungen und Chancen

Im Fokus des Besuchs stand das Thema Transformation im Maschinenbau.
Ein Austausch zu den Themen Innovationen, E-Mobilität, notwendige Förderungen und die Zukunft des Maschinenbaus. Bild: WAFIOS
Vorstand Martin Mayer, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Vorstand Dr. Uwe-Peter Weigmann
V.l.n.r.: Vorstand Martin Mayer, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Vorstand Dr. Uwe-Peter Weigmann. Bild: WM/Leif Piechowski
Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut bei einem Rundgang durch den E-Mobility Campus.
Rundgang durch den E-Mobility Campus. Bild: WAFIOS

Der Besuch von Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, im E-Mobility Campus der WAFIOS AG in Reutlingen stand ganz im Zeichen der Transformation im Maschinenbau – insbesondere mit Blick auf die Automobilbranche und die E-Mobilität.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Auch bei WAFIOS, einem führenden Hersteller von Spezialmaschinen für die Draht- und Rohrverarbeitung sowie die Kaltmassivumformung, ist die Stimmung angespannt jedoch vorsichtig optimistisch mit Blick auf das kommende Jahr.

Wirtschaftliche Unsicherheit bremst Investitionen

„Wir haben viel Geld in die Transformation hin zur E-Mobilität investiert. Die Geschäfte in diesem Bereich laufen in Deutschland aktuell leider sehr schleppend, weil die Politik keine ausreichenden Anreize setzt, beziehungsweise bestehende Anreize eingestellt hat. Wir benötigen hier schnell ein klares Signal der Politik. Weltweit läuft diese Transformation auf Hochtouren, Deutschland darf hier nicht abgehängt werden“, betont Dr. Uwe-Peter Weigmann, Vorstand der WAFIOS AG.

Besonders im Bereich der E-Mobilität sieht das Unternehmen großes Potenzial – etwa bei der Statorproduktion oder der Herstellung von Stromschienen (Busbars).

Doch gerade hier erschweren zunehmend staatlich geförderte Wettbewerber aus dem Ausland die Marktdurchdringung. Etablierte Maschinenbauer haben im Rahmen der Transformation mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie Startups. Allerdings sind die Förderquoten für Maschinenbauer in Deutschland deutlich geringer, gleichzeitig müssen sie die Krise meistern und die Transformationskosten finanzieren. Höhere Fördermittel für die Transformation würden hier helfen, um die Innovationskraft deutscher Maschinenbauer zu stärken sowie die Wettbewerbsfähigkeit und damit das Überleben dieser Firmen in diesem schwierigen Umfeld zu sichern.

Mit dem Investment in den 2024 eröffneten WAFIOS E-Mobility Campus hat das Unternehmen ein klares Zeichen für den Wandel hin zu klimafreundlichen Antriebsoptionen und zum Standort Reutlingen gesetzt. Gleichzeitig hat WAFIOS in neue Technologien für wachstumsstarke Branchen, wie die Medizintechnik und die Stromschienentechnik für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur, investiert. Die Wende zu elektrischen Antrieben und deren Infrastruktur wurde durch politische Fehlentscheidungen ausgebremst. Entwicklungen im Bereich von Biegeteilen für elektrische Antriebe und Stromschienen kommen dadurch deutlich langsamer in Fahrt als prognostiziert.

Breites Anwendungsspektrum – von Konsumgütern bis Medizintechnik

Das große Maschinensortiment von WAFIOS zeigt den breiten Einsatzbereich von Produkten aus Metall: Federn, Drahtbiegeteile, Ketten und Rohre finden sich unter anderem in der Klimatechnik, dem Bergbau, der Möbelindustrie, in Konsumgütern und in der Medizintechnik. Die Innovationskraft des Unternehmens zeigt sich in der Entwicklung von Mehrstationen-Highspeedmaschinen mit vollständiger CNC-Steuerung aller Bewegungen. Kunden können hier die Ausbringungsleistung deutlich erhöhen. Die Umstellung auf neue Produkte erfolgt einfach auf Knopfdruck durch die Wahl eines neuen CNC-Programmes. Auf diese Weise wurde der gordische Knoten zerschlagen. Kunden müssen bei der Maschinenwahl nicht die Entscheidung treffen entweder eine schnelle oder eine leicht umzurüstende Maschine zu kaufen. Mit den neuen Baureihen BQ 10, Multi-FMU, KEX x.2 und SpeedFormer werden für Drahtbiegeteile, Ketten, Federn, und Hairpins beide Anforderungen in einer Maschine realisiert.

Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie

Ein weiteres zentrales Thema des Besuchs war die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Maschinenbau. Automatisierte Funktionen unterstützen bereits heute die Bediener beim Einrichtprozess und helfen Kollisionen zu vermeiden. „Die Softwareentwicklung spielt eine immer größere Rolle – reine Hardwareinnovationen reichen nicht mehr aus. Selbstentwickelte, KI befeuerte Assistenzsysteme helfen bei den neuesten Maschinengenerationen dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Stillstandszeiten der Maschinen zu reduzieren“, so Weigmann.

Klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und zur Ausbildung junger Menschen in Reutlingen und Marktredwitz

WAFIOS bekennt sich klar zum Standort Deutschland. Hier findet heute und in Zukunft die Entwicklung und ein Großteil der Produktion statt. Weitere Produktionsstandorte sind Portugal, China und Brasilien. Es ist keine Verlagerung der deutschen Produktion in andere Länder geplant. Zudem wird wie bisher die Ausbildung junger Mitarbeiter in Reutlingen stattfinden. Aktuell beschäftigt WAFIOS 68 Auszubildende und Dual Studierende, die in unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens eingesetzt sind und im WAFIOS-Ausbildungszentrum einen Teil ihrer Ausbildung absolvieren. Darüber hinaus bietet das Ausbildungszentrum auch Partnerfirmen aus der Region die Möglichkeit, ihre eigenen Nachwuchskräfte auszubilden. So werden derzeit insgesamt 91 Azubis für den künftigen Maschinenbau in Deutschland qualifiziert.

Wir wünschen uns für WAFIOS, für unsere Mitarbeiter und für unsere Azubis in Zukunft einen starken Maschinenbau in Deutschland. Die beschriebene Transformation können viele Firmen nicht ausschließlich aus eigener Kraft stemmen. Es braucht dafür ein Bündnis aus Wirtschaft, Gewerkschaft und Politik. „Es ist dafür noch nicht zu spät, aber es ist an der Zeit“, betont Weigmann.

WAFIOS bedankt sich bei Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut für den offenen Dialog und die wertvolle Unterstützung. Der Besuch unterstreicht die Bedeutung eines engen Austauschs zwischen Industrie und Politik, um gemeinsam die Zukunft des Maschinenbaus zu gestalten.

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